Im Notfall 112: Das gilt seit 25 Jahren europaweit

Schon die Kleinsten lernen es im Kindergarten: der Notruf 112 sorgt für schnelle Hilfe, wenn es brennt oder ein Notarzt benötigt wird. Selbst Erwachsene jedoch wissen häufig nicht, dass über die 112 in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Feuerwehren und Rettungsdienste alarmiert werden können. Die Freiwillige Feuerwehr Böblingen möchte deshalb zum 25. Geburtstag der europaweiten Einführung helfen, diese kostenfreie Notrufnummer bekannter zu machen.

Ob ein Feuer in Böblingen oder ein Unfall kurz vor Barcelona: Der Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu schneller Hilfe. Mittlerweile ist sichergestellt, dass Hilfesuchende in 38 Ländern Europas unter der einheitlichen Notrufnummer 112 die Notrufzentralen der Rettungsdienste, von Feuerwehr oder Polizei erreichen. Jedoch wissen bislang nur 42 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die 112 nicht nur im eigenen Land, sondern überall in der Europäischen Union Hilfe bringt. Bei einem Notfall in Deutschland würden 82 Prozent der Befragten die 112 wählen.

Jeder muss wissen, was im Notfall zu tun ist.
„Unser Ziel ist es, dass alle Bürgerinnen und Bürger diese lebenswichtige Nummer kennen und wissen, dass der Notruf 112 nicht nur im Landkreis Böblingen, sondern in ganz Deutschland und Europa der schnellste Weg ist, um Hilfe zu erreichen.“, sagt Thomas Frech, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen. „Dabei kommt es nicht nur darauf an, im Notfall die richtige Rufnummer zu kennen. Genauso wichtig ist es, die richtigen Angaben zu machen, damit Menschen in Not schnell und wirksam geholfen werden kann.“, so Frech weiter.

Notrufe aus dem Landkreis gehen in Böblingen ein.
Wenn von irgendeinem Telefon im Landkreis Böblingen die 112 gewählt wird, dann landet der Anruf in der Integrierten Leitstelle. Von hier aus werden die Rettungskräfte alarmiert, sowohl die aus der medizinischen Rettung wie auch die der Feuerwehr. Seit dem Jahr 2000 wird nach dem jetzigen Muster gearbeitet. Seinerzeit wurden die Leitstelle von DRK und von Feuerwehr zusammen- und ins Obergeschoss der Böblinger Feuerwache im Röhrer Weg verlegt. Auch wenn zwei der drei am Tag arbeitenden Disponenten aus den Reihen des DRK kommen, jeder bearbeitet alles. Und Notrufe kommen fast ohne Unterlass. 90 Anrufe pro Stunde sind normal. Wenn es jedoch draußen stürmt oder schneit, dann herrscht in der Leitstelle Hochbetrieb. Gleiches gilt für die Silvesternächte sowie für die Großbrände der letzten Jahre - der Hochhausbrand in Sindelfingen oder auch der Brand eines Sanitärfachgeschäfts auf der Hulb versetzte nicht nur die Einsatzkräfte vor Ort in einen Ausnahmezustand. In solchen Fällen lautet das oberstes Gebot in der Leitstelle: „Möglichst ruhig bleiben“. Da die Disponenten aus ihrem Alltag als DRKler oder Feuerwehrler wissen, was die Besatzungen der Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge zu leisten haben, müssen sie einen kühlen Kopf bewahren. „Hektik bringt nichts. Das überträgt sich doch nur zusätzlich auf die Einsatzkräfte“, bringt es Andreas Meichle auf den Punkt. Ein ruhiges Koordinieren sei dann viel effektiver. Wobei es einen gravierenden Unterschied gibt, ob man den Rettungsdienst alarmiert oder die Feuerwehr. „Dort alarmiere ich Fahrzeuge, bei der Feuerwehr alarmiere ich Leute“, sagt der feuerwehrtechnische Angestellte der Stadt Böblingen. Im Brandfall in Böblingen werden beispielsweise immer gleichzeitig die Kameraden aus Dagersheim und Böblingen alarmiert. Welche Kameraden allerdings wirklich rausfahren und wer mit wem in welchem Auto sitzt, das ergibt sich zum einen durch den Ausbildungsstand und zum anderen durch den Zeitpunkt, wann sie am Gerätehaus eintreffen.



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