Wie bei den aktiven Einsatzkräften gibt es auch für Jugendfeuerwehren Wettbewerbe, bei denen sich die Nachwuchs-Blauröcke messen können. Einer der Wettbewerbe ist der Jugendwett-bewerb des internationalen Feuerwehrverbands CTIF. Die Gruppen mit jeweils neun Teilnehmern müssen körperliche Fitness und Feuerwehrwissen unter Beweis stellen. Die Böblinger Jugendgruppe nahm erstmalig an einem solchen Wettbewerb teil und absolvierte erfolgreich das niederösterreichische Leistungsabzeichen in Bronze und Silber.
Nicht nur nach dem olympischen Motto "Dabei sein ist alles.", sondern auch mit einer gesunden Portion Ehrgeiz startete die Wettkampfgruppe der Jugendfeuerwehr Böblingen am 09. Juli zu den 43. Niederösterreichischen Landesausscheidungen nach Wolfsbach, um dort den ersten Wettkampf in der Böblinger Jugendfeuerwehrgeschichte zu bestreiten. Nach einer langen Fahrt konnte die Unterkunft bezogen werden – mit über 5.600 anderen Kindern wurde die vorübergehend größte Zeltstadt Europas aufgebaut. Nach einer kurzen Verschnaufpause konnte im Training noch einmal das seit einem Jahr Erlernte geübt werden. Mit insgesamt 30 Fehlerpunkten und einer durchwachsenen Zeit verlief das Training jedoch enttäuschend. Der CTIF-Wettbewerb besteht übrigens aus zwei Teilen: Im sogenannten A-Teil müssen vier C-Druckschläuchen über/durch Hindernisse ausgelegt werden; außerdem müssen die zwölf- bis sechzehnjährigen Jugendlichen mit der Kübelspritze in ein Ziel spritzen, Geräte richtig zuordnen sowie vier verschiedene Knoten auf Zeit legen. Der B-Teil ist ein Staffellauf mit Hindernissen wie Leiterwand, Ablegen eines C-Druckschlauches auf einer Ablage, Überspringen einer Hürde, Abstellen eines Feuerlöschers auf einer Ablage, Zusammenkuppeln von zwei C-Druckschläuchen sowie Anschließen am Verteiler und am Strahlrohr.
Bei der feierlichen Lagereröffnung war dieser Rückschlag aber schnell wieder vergessen. Alle Kinder, Betreuer, Schiedsrichter, Organisatoren und helfenden Hände traten auf dem Festplatz an, um der offiziellen Begrüßung des Landesbranddirektors Dietmar Fahrafellner zu lauschen. Bei den Worten „Hiermit erkläre ich das 43. niederöster-reichische Landestreffen für eröffnet!“ ertönte donnernder Applaus und die Kinder waren wieder voller Ehrgeiz.
Am Freitagmittag war es dann soweit: Die Böblinger Gruppe marschierte in Richtung Wettkampfplatz, um das niederösterreichische Leistungsabzeichen in Bronze abzulegen. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit und nur noch 20 Fehlerpunkten konnte die Hindernisübung erfolgreich absolviert werden. Auch der darauf folgende Staffellauf klappte wie aus dem Lehrbuch und so war der Wettkampfgruppe das Bronzeabzeichen sicher.
Am Nachmittag nahmen die Böblinger Nachwuchs Blauröcke an der Lagerolypmiade teil, hier mussten an verschiedene Stationen unter anderem Geschicklichkeit und sportlicher Ehrgeiz gezeigt werden. Noch am Abend erfuhr die Gruppe völlig überraschend, dass sie sich gegen 48 weitere Mannschaften durchgesetzt und den ersten Platz erreichte hatte.
Am Samstag traten die Wettkämpfer dann noch einmal an, um das silberne Leistungsabzeichen in Angriff zu nehmen. "Wir haben nicht schlecht gestaunt, als die hochmotivierten Kinder eine tolle Übung ablegten und bei sehr guten fünf Fehlerpunkten ihre Zeit vom Vortag noch einmal um zehn Sekunden verbesserten.", erzählt der stellvertretende Jugendwart Pascal Tartsch. "Auch mit dem Staffellauf waren wir alle zufrieden. Durch diese prima Leistungen konnten die Böblinger in der Wertung der Gastmannschaften den vierten Platz erreichen, womit niemand gerechnet hatte."
Nach der imposanten Siegerehrung am Sonntag trat die Böblinger Wettkampfjugend müde aber glücklich die Heimreise an. Mit unvergesslichen Eindrücken des Zeltlagers, wie zum Beispiel den 45.000 Mahlzeiten, welche die Küchenmannschaft zubereitet hatte oder den beeindruckenden Menschenmassen, freut sich die Böblinger Jugendfeuerwehr schon auf ihren nächsten Wettkampf.