Anderen helfen und sich gesellschaftlich engagieren - mit Werten wie Kameradschaft und Verantwortung trifft das auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu. Um die Menschen in der Ukraine in der aktuellen Situation aktiv zu unterstützen, spendet die Böblinger Feuerwehr nun zwei ausgemusterte Löschfahrzeuge und allerlei technisches Gerät.
Die Eindrücke von Krieg und Leid gehen auch an den Mitgliedern der Feuerwehr Böblingen nicht spurlos vorüber. Zerstörte Feuerwehrhäuser, Feuerwehrleute am Ende ihrer Kräfte, beschädigte und nicht ausreichende Schutzausrüstung oder Gerätschaften bestimmen das Bild. Es fehlt an Notwendigem, um etwa Brände löschen und der ukrainischen Bevölkerung Hilfe leisten zu können.
Verschiedene Hilfsaktionen setzen sich deshalb dafür ein, den Feuerwehrkräften in der Ukraine unter die Arme zu greifen. Auch die Böblinger Feuerwehr unter der Leitung ihres Kommandanten Thomas Frech beteiligt sich gemeinsam mit ihrer österreichischen Partnerfeuerwehr Krems an der Donau an einer Hilfsaktion: „Weil wir aktuell zwei Löschfahrzeuge neu beschafft haben, stehen die Altfahrzeuge nun zum Verkauf an. Gemeinsam mit dem Böblinger Gemeinderat haben wir uns für eine Spende in die Ukraine entschieden", erläutert Thomas Frech den Umfang der Hilfsaktion. Besonders von Vorteil dabei sei, dass die Kremser Feuerwehrleute eine polnische Partnerfeuerwehr ganz in der Nähe der Grenze und somit notwendige Kontakte in die Ukraine haben. „Ich freue mich, dass wir unsere Kontakte über die Landesgrenzen hinaus nutzen können, um so unseren ukrainischen Kamerad*innen zu helfen."
Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz: „Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrleute, dass sie in der jetzigen Notlage für die ukrainische Bevölkerung schnell und praktisch anpacken. Gemeinsam mit dem Gemeinderat leisten wir somit einen kleinen Beitrag, der für die Menschen in der Ukraine sehr wichtig ist."
Zwei Löschfahrzeuge, technisches Gerät und Schutzausrüstung
Abgesehen von den beiden Feuerwehrfahrzeugen haben sich im Laufe der Zeit Gerätschaften angesammelt, die in Böblingen ebenfalls nicht mehr benötigt werden – zum Beispiel ausgemusterte, aber noch gut brauchbare Schläuche und Atemschutz-Ausrüstung. Die Feuerwehr Krems schließt sich den Böblingern hier an und wird ebenfalls Gerätschaften und Schutzkleidung spenden. Nach einstimmigem Beschluss des Böblinger Gemeinderats hat sich der Hilfskonvoi nun über Krems auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze gemacht.
Feuerwehrmann Nico Mayan, der den Böblinger Konvoi anführt, bekräftigt: „Eine Hilfsaktion zu organisieren, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Mein Fahrerteam und ich sind hoch motiviert, blicken aber auch mit Respekt auf das, was uns vielleicht erwartet. Besonders freue ich mich, dass wir die Hilfsaktion mit unserer Partnerfeuerwehr aus Krems gemeinsam auf die Beine stellen. Ein Zeichen, dass die Partnerschaft auch gelebte Nächstenhilfe ist."
Insgesamt wird das fünfköpfige Fahrerteam aus Böblingen rund 1.200 Kilometer bis zur polnischen Stadt Rzeszów zurücklegen. Von dort aus sind es dann 80 Kilometer bis zur ukrainischen Grenze, wo die Übergabe der Hilfsgüter und der beiden Fahrzeuge erfolgt. Für Sonntag ist die Rückkunft des Fahrerteams in Böblingen geplant - dann mit nur noch einem Mannschaftsfahrzeug.
Welche Fahrzeuge wurden gespendet?
- Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, zuvor im Einsatzdienst bei der Abteilung Dagersheim
- Löschfahrzeug LF 16-TS, zuvor im Dienst der Jugendfeuerwehr bei der Abteilung Böblingen