Handwerks- und Ingenieurskunst Made in Böblingen – ein Produkt dessen ist nun bei der Feuerwehr Böblingen im Einsatz. Am 22.02.17 empfing die Feuerwehr Böblingen eine Delegation der Böblinger Firma Eisenmann SE auf der Wache im Röhrer Weg. Im Gepäck hatten sie eine Abfüllmaschine für Ölbindemittel, welche in Eigenverantwortung von Auszubildenden konstruiert und gebaut wurde.
„Die Auszubildenden bei Eisenmann starten jeweils mit einer Projektarbeit in ihr erstes Lehrjahr – seit 10 Jahren eine Erfolgsgeschichte“, wie Birgit Reich aus der Abteilung Human Resources schilderte. Und in der Tat, die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Böblingen, an der Spitze mit Wachleiter und Kommandant Thomas Frech, staunten nicht schlecht über die imposante Technik, die sich mannshoch und in passend feuerroter Lackierung in der Fahrzeughalle präsentierte.
Doch bevor es soweit war, machte sich Mitte des Jahres 2016 ein Team aus acht Mädchen und Jungen, die sich im Berufsbild Technisches Produktdesign ausbilden lassen, an die Umsetzung des Projektes. Die Idee kam aus Reihen der Feuerwehr, ein Kontakt zu Eisenmann war schnell realisiert und das Projekt intern freigegeben.
Philipp Gaisser, selbst Azubi und Sprecher der Projektgruppe, ließ bei der feierlichen Übergabe die Teilnehmer an der Entstehungsgeschichte teilhaben. „Jeder aus der Gruppe ist an diesem Projekt menschlich gereift. Wir lernten neben der technischen Umsetzung vieles im Bereich Kommunikation, Teamwork und Präsentation“, erläuterte Gaisser.
Nach knapp drei Monaten Planungszeit, in der das Team nebst den CAD-Plänen eine komplette Montage- und Bedienungsanleitung erstellte, wurde die Maschine zusammengebaut. Dieser Prozess nahm nochmals einen Monat in Anspruch. Beschäftigt dabei waren zusätzlich noch ein Mechatroniker und ein Konstruktionsmechaniker, die an dieser Maschine ihre Abschlussarbeit absolvierten.
„Lernen, zusammenwachsen und im Team beeindruckendes erschaffen, Parallelen zur Feuerwehr liefert das Projekt genug“, bemerkte Kommandant Frech in seiner dankenden Ansprache an das junge Team von Eisenmann, das sichtlich stolz auf ihre Arbeit war.
Auch Martin Schmeckenbecher und Markus Olscher, die das Projekt maßgeblich begleitet und den Azubis während der Bauphase mit Rat und Tat zur Seite standen, waren mehr als angetan. „Normalerweise bleiben die Produkte aus den Projekten im Unternehmen Eisenmann zur internen Verwendung. Heute liefern und spenden wir zum ersten Mal an eine externe Organisation“, erklärte Schmeckenbecher. „Die Maschine hat sogar eine CE-Kennzeichnung und erfüllt sämtliche Maschinenbau-Richtlinien. Der Materialwert beläuft sich auf circa 3.000 €, der ideelle Wert ist mit soviel Know-How und Herzblut fast nicht zu beziffern“, so Schmeckenbecher weiter.
Die Böblinger Floriansjünger sind darüber hocherfreut und dankbar – sie können nun das Ölbindemittel sehr komfortabel und staubarm in die entsprechenden Behältnisse abfüllen. Neben vielen Dankesworten wurden die fleißigen Azubis zu einem Grillabend bei wärmeren Temperaturen auf die Wache eingeladen.
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