Bombenfund in Böblingen erfolgreich gemeistert

Zu einem erneuten Bombenfund kam es am Montagnachmittag im Böblinger Stadtteil Grund unweit der Genker Straße. Mittlerweile sind die Rettungskräfte in Böblingen im Umgang mit der Thematik Bombenentschärfung sehr routiniert, jedoch gab es dieses Mal eine Premiere bei der Entdeckung: Ein Hobbyarchäologe ist bei privaten Grabungsarbeiten auf das Kriegsrelikt aus dem 2.Weltkrieg gestoßen. Die 50 Kilogramm schwere Fliegerbombe lag rund 30-50 Zentimeter im Boden einer landwirtschaftlichen Fläche. Für die Entschärfung musste ein Evakuierungsradius von 200 Metern eingerichtet werden. Die betroffenen Bereiche, darunter auch das denkmalgeschützte Orplid Hochaus, wurden durch rund 60 Kräfte der Polizei und 40 Kräfte der Feuerwehr evakuiert. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützte bei anfallenden Krankentransporten mit 30 Helfern. Gegen 22.10 Uhr konnten die Evakuierungsarbeiten abgeschlossen werden und der Kampfmittelbeseitigungsdienst begann direkt mit der Entschärfung der Bombe. Der Entschärfungsvorgang selbst dauerte rund 20 Minuten und konnte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Daniel Kuhn, Feuerwerker und Kampfmittelbeseitiger beim Regierungspräsidium Stuttgart, beschrieb die Entschärfung so: „Das Gewinde des Zünders war nach der langen Zeit im Erdboden leicht korrodiert, er ließ sich jedoch trotzdem ohne nennenswerte Schwierigkeiten entfernen“.

Betroffene Personen, die nicht anderweitig untergekommen sind, konnten sich in der Kongresshalle aufhalten und von Helfern des DRK und der Stadtverwaltung verpflegen lassen. Seitens des Deutschen Roten Kreuzes wurde hier eine provisorische Sammelstelle eingerichtet. Die Bevölkerungsinformation lief über einen eingerichteten Live-Ticker auf der Homepage der Feuerwehr Böblingen informierte zu jeder Zeit über den Fortschritt der Maßnahmen.

In der Feuerwache Böblingen wurde zur Koordination des Einsatzes ein Führungsstab eingerichtet, der durch die Bürgermeisterin Christine Kraayvanger und den Ordnungsamtsleiter Marcel Launer geführt wurde. Beide bedankten sich im Namen der Stadt Böblingen bei der betroffenen Bevölkerung für ihr Verständnis und bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihr Engagement. „Ein besonderer Dank geht an das Spezialisten-Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes unter Leitung von Daniel Kuhn, welches wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet hat“, so Bürgermeisterin Kraayvanger beim anschließenden Pressetermin vor Ort.

Böblingens Kommandant Thomas Frech ordnete während des Einsatzes zudem eine Einsatzbereitschaft an, um auf anfallende Ereignisse im Stadtgebiet sofort reagieren zu können. Hierfür waren 15 Kameradinnen und Kameraden zusätzlich aus Böblingen und Dagersheim ehrenamtlich im Einsatz. „Mitunter die bereits gesammelte Erfahrung bei Einsätzen dieser Art hat zu einem reibungslosen Ablauf aller beteiligten Hilfsorganisationen gesorgt“ resümierte Kommandant Frech gegen 22.30 Uhr, als in der Feuerwache im Röhrer Weg der Einsatzstab wieder aufgelöst wurde.

Die Feuerwehr Böblingen bedankt sich sehr herzlich bei allen Personen von Feuerwehr, Polizei, Deutschen Roten Kreuz, Landratsamt, Stadtverwaltung sowie dem Kampfmittelräumdienst für die tatkräftige Unterstützung bei diesem mehrstündigen Einsatz.


 


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