Die Feuerwehr Böblingen wurde am Montagnachmittag um 15.28 Uhr mit einem Löschzug zu einer automatisch ausgelösten Brandmeldeanlage in das Einkaufszentrum Mercaden in der Böblinger Wolfgang-Brumme-Allee alarmiert. Während den ersten Erkundungsmaßnahmen an der Brandmeldezentrale konnte durch den diensthabenden Einsatzleiter eine Alarmauslösung im Untergeschoss des Einkaufszentrums festgestellt werden. Nur kurze Zeit später gingen am Feuerwehrinformationszentrum weitere Melderauslösungen im Untergeschoss ein. Aufgrund der Auslösung mehrere Melder musste von einem tatsächlichen Schadensereignis ausgegangen werden.
Unverzüglich wurde ein Trupp unter Atemschutz in den Auslösebereich geschickt, um die ersten Erkundungsmaßnahmen im betroffenen Bereich durchführen zu können. Vom ersten Angriffstrupp konnte zügig eine Verrauchung bzw. unklare Vernebelung im Lagerbereich eines Supermarktes festgestellt werden. Da die Entwicklung innerhalb kürzester Zeit zunahm und es in den ersten Minuten unklar war, um was es sich genau für ein Schadensereignis handeln würde, wurde das Einkaufszentrum aus Sicherheitsgründen geräumt. Eine Verrauchung durch ein Brandgeschehen konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.
Nach weiteren Erkundungsmaßnahmen im Auslösebereich sowie mittels den mitgeführten Feuerwehrplänen konnte eine Kälteanlage im betroffenen Bereich festgestellt werden, welche rund 600 Kilogramm verflüssigtes Kohlenstoffdioxid (CO2) bevorratet hatte. Die Anlage konnte anschließend zügig als Ursache des Ereignisses ausfindig gemacht werden. Aufgrund eines technischen Problems traten aus der Anlage unkontrollierte Mengen des sauerstoffverdrängenden Mediums aus.
Unverzüglich wurden unter Atemschutz diverse Messungen im Einkaufszentrum durchgeführt. Parallel wurde ein Techniker zur Problembehebung an die Einsatzstelle beordert. Im weiteren Verlauf konnte die Leckage durch den Kältetechniker rasch behoben werden. Nachdem kein CO2 mehr aus der Anlage ausgetreten ist, beliefen sich die Maßnahmen der Feuerwehr auf sorgfältige Kontrollen und Messmaßnahmen im Gebäude. Hier wurde die Feuerwehr Böblingen mit einem speziellen Messfahrzeug des Landkreises Böblingen, stationiert bei der Feuerwehr Sindelfingen, unterstützt.
Durch ausgiebige Belüftungsmaßnahmen konnte um 18.00 Uhr keine CO2-Konzentration mehr im Einkaufszentrum festgestellt werden und somit der Betrieb wiederaufgenommen werden. Um jeglichen Schaden für die Bevölkerung ausschließen zu können waren diese teils aufwendigen Kontrollmaßnahmen von Nöten.
Die Feuerwehr bedankt sich in diesem Zuge beim Betreiber des Einkaufszentrums, den beteiligten Technikern, der Polizei sowie dem Rettungsdienst für den reibungslosen und angenehmen Verlauf des Einsatzes. Nur so konnte eine schnelle und gefahrenfreie Öffnung des Einkaufszentrums mit vereinten Kräften erzielt werden.
Danke an F. Dettenmeyer von Blaulichtnews für die Bereitstellung der Bilddateien.