Am Donnerstag, 10.09.2002, fand der bundesweit erste und gemeinsame „Warntag“ statt. Erstmals wurden bundesweit zur gleichen Uhrzeit alle Warnmittel getestet. Bislang erfolgte die Inbetriebnahme einzelner Warnmittel nur regional bei punktuellen Ereignissen wie beispielsweise Bombenentschärfungen, Trinkwasserverunreinigungen oder bei Bränden, bei denen es galt, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Stadt Böblingen hat sich ebenfalls beim Aktionstag beteiligt. Es wurde die Sirene in Dagersheim ausgelöst und eine Meldung in den sozialen Medien abgegeben.
Doch wie kann es sein, dass in Böblingen nichts zu hören war?
Aktuell gibt es in Böblingen keine Sirenen, die auf diese Art und Weise zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden können. Nachdem bis in die Nachkriegs Zeit und Zeit des Kalten Krieges die Sirenen noch zur Standardausstattung gehörten, wurden sie nach und nach abgeschafft. Im Rahmen der Katastrophenschutzkonzeption für die Stadt Böblingen, die im Jahr 2019 durch den Gemeinderat der Stadt Böblingen beschlossen wurde, wird das Thema derzeit aufgegriffen: Neue Sirenen für das gesamte Stadtgebiet sind geplant und in der Umsetzung durch die zuständige Böblinger Feuerwehr.
Die Warnapp „NINA“ hat nicht ausgelöst, wie kann das sein?
Die Warnapps werden zentral gesteuert. Zuständig ist hier das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die bundesweite Aussendung der Meldung konnte nur verspätet zugestellt werden, teilt das Bundesamt mit. Bislang hat eine bundesweite und gleichzeitige Aussendung von Informationen noch nicht erfolgt. Die zuständigen Behörden nutze nun diese Erkenntnisse für den Ausbau diese Warnmöglichkeit, dass es künftig zu keiner Verzögerung mehr kommt.
Was hat der Warntag dann gebracht?
War nun alles umsonst? Nein! Neben den oben genannten Erkenntnissen für die Behörden beim Auslösen der Warnapp wurde die Bevölkerung für das Thema „Katastrophenschutz“ sensibilisiert. Bürger/-innen haben sich die Warnapp heruntergeladen und installiert, sich mit den verschiedenen Sirenen-Signalen und Warnmöglichkeiten in den einzelnen Städten vertraut gemacht und bewusst darauf geachtet. Das Thema Katastrophenvorsorge im Ganzen wird beispielsweise kontinuierlich vom BBK kommuniziert. Eine entsprechende Broschüre gibt weitere Tipps, wie sich jeder Bürger eigenständig beispielsweise auf einen längeren Stromausfall oder auf eine Verunreinigung von Trinkwasser vorbereiten kann.
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