Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen ist derzeit Deutschlands beste Mannschaft in der Kategorie der „Traditionellen internationalen Feuerwehrwettbewerbe“. Das steht seit Samstag den 7.9.2013 fest, an dem sie bei dem im hessischen Nidderau-Eichen ausgetragenen Deutschlandpokal-Finale mit einer sehr guten Leistung glänzte und sich erstmalig den begehrten, vom Deutschen Feuerwehrverband ausgeschriebenen Pokal sichern konnte.
Trotz personeller Probleme belegte man am Wochenende in Nidderau-Eichen (Hessen) mit einer sehr guten Leistung den zweiten Platz hinter den Gastgebern, was letztlich zum Gesamterfolg und damit zum Gewinn des Deutschlandpokals genügte. Die Gruppe war beim Deutschlandpokal-Finale als Favorit an den Start gegangen, da man bei den beiden voran gegangenen Wettbewerben in Klecken (Niedersachsen) und in Stuttgart mit einem ersten bzw. zweiten Platz bereits beste Voraussetzungen für den Gesamterfolg geschaffen hatte. Somit hatte man beim Finale den Vorteil, nicht auf volles Risiko gehen zu müssen. Trotzdem merkte man der Mannschaft beim Eintreffen auf dem Wettbewerbsgelände die enorme nervliche Anspannung an. „Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Jungs so noch nicht gesehen zu haben.“, meinte Roland Pfau, der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen. „Ein falscher Handgriff, eine falsche Bewegung, eine kleine Unachtsamkeit – und der noch nie so greifbar gewesene Deutschlandpokal des Deutschen Feuerwehrverbandes wäre weg gewesen.“
Doch die Böblinger Blauröcke bewiesen Nervenstärke: Mit einem routinierten Löschangriff in 38,2 Sekunden und einem guten anschließendem Staffellauf in 60,2 Sekunden belegte man in der Tageswertung den zweiten Platz. Für die Gesamtwertung 2013 konnte damit der Sack zugemacht werden. Die Freiwillige Feuerwehr Böblingen darf nun mit Stolz behaupten, die beste Deutsche Mannschaft 2013 in der Kategorie der „Traditionellen internationalen Feuerwehrwettbewerbe“ zu haben.
Deutschlandpokal – quasi die Bundesliga des Feuerwehrsports.
Der Deutschlandpokal wird seit dem Jahr 1998 durch den Deutschen Feuerwehrverband jährlich ausgelobt. Der Wettkampf wird mit einer Cup-Wertung durchgeführt, bei dem es mehrere Läufe im Jahr gibt. Gewertet werden die jeweils drei besten erreichten Tagespunktzahlen. Durch die Summierung der einzelnen Tagespunktzahlen wird der Gewinner des Deutschlandpokals rechnerisch ermittelt.
Die Böblinger Wehr war eine von 43 Mannschaften, die im Deutschlandpokal in der Wettkampf-Kategorie „Traditionelle internationale Feuerwehrwettbewerbe“ antrat. Jedes dieser Teams muss die beiden Disziplinen „Löschangriff“ und „Staffellauf“ absolvieren. Beim trockenen Löschangriff wird ein Einsatz mit einer Gruppe (neun Kameraden) simuliert. Nachdem der Gruppenführer den Einsatzbefehl gegeben hat, muss die Mannschaft die Schlauchleitung von der Wasserentnahmestelle bis zu den beiden C-Strahlrohren aufbauen. Dabei wird neben der Zeit auch die Durchführung bewertet; wer nicht sauber und regelkonform arbeitet, riskiert Fehlerpunkte. Bei dem sich direkt anschließenden Hindernis-Staffellauf über 400 Meter muss ein sechs Meter langer Schwebebalken überquert, eine 150 cm hohe Hinderniswand überwunden und ein acht Meter langes Rohr durchquert werden. Jeweils nach 50 Metern wird das mitgeführte Strahlrohr als Staffelstab übergeben.
Ein Aushängeschild der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen.
Die Böblinger Wettkampfgruppe zeigte an diesem Wochenende im hessischen Nidderau-Eichen also einmal mehr hervorragende Leistungen. Die vielen Trainingseinheiten, die für ein so erfolgreiches Abschneiden erforderlich sind, haben sich also ausgezahlt. „Das enorme Engagement dieser jungen Leute ist absolut lobenswert und kann nicht hoch genug eingestuft werden.“, so Thomas Frech, Kommandant der Feuerwehr Böblingen.
Endergebnis Deutschlandpokal 2013
Video Deutschlandpokal
Video Finale FireCup