Hauptamtlicher Feuerwehrmann Andreas Meichle im Interview

vom 21 Februar 2016

Böblingen hat entgegen vieler Meinungen keine Berufsfeuerwehr, sondern eine freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Einer davon ist der 34-jährige Andreas Meichle. Der ausgebildete Rettungsassistent ist seit einem Jahr hauptamtlich in der Feuerwache im Röhrer Weg beschäftigt. Im nachfolgenden Artikel gibt er interessante Einblicke zu seinem Werdegang, dem Berufsbild Feuerwehrmann und dem Arbeitsalltag bei der Feuerwehr Böblingen.

FW BB: Andreas, vor deinem Umzug warst du beruflich als Rettungsassistent und Leitstellendisponent am Bodensee tätig. Deine Feuerwehrtätigkeit beschränkte sich auf den freiwilligen Dienst. Welche Gründe haben dich bewogen, hauptberuflich Feuerwehrmann in Böblingen zu werden?

Meichle: Ich habe mich auf eine Stellenausschreibung der Stadt Böblingen beworben und habe die Chance ergriffen, mein Hobby zum Beruf zu machen. Als Rettungsassistent war ich bereits bei einer Sicherheitsorganisation, aber bei der Feuerwehr kann ich meine handwerklichen Fähigkeiten besser einbringen.

FW BB: Konntest du also mit der Feuerwehr deinen Berufswunsch erfüllen?

Meichle: Definitiv ja. Ich habe sehr viel Spaß an meiner Tätigkeit. Meine Kollegen und ich funktionieren hervorragend als Team und ich kann alle meine Fähigkeiten in diesem Beruf bündeln.

FW BB: Böblingen hat entgegen vieler Meinungen keine Berufsfeuerwehr, sondern eine freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Deine Laufbahn startete bei einer freiwilligen Feuerwehr, auch heute bist du wie alle hauptamtlichen Kräfte in Böblingen noch ehrenamtlich engagiert. Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um freiwillig oder hauptamtlich bei einer Feuerwehr mitzuwirken?

Meichle: Man sollte den Willen haben, sich sozial für die Bevölkerung zu engagieren sowie Menschen oder Tieren in Not helfen wollen. Das gilt für ehrenamtliche Kameraden ebenso wie für die hauptamtlichen. Eine gute physische und psychische Belastbarkeit ist von Vorteil. Ehrenamtliche Neuzugänge sind bei uns immer willkommen und können sich auf der Homepage der Feuerwehr informieren. Hauptamtlicher kann man nur werden, wenn die Stadt entsprechende Stellen ausscheibt.

FW BB: Kannst du eine typische Dienstwoche bei der Feuerwehr Böblingen beschreiben? Welchen Aufgaben gehst du nach, wenn gerade kein Einsatz ansteht?

Meichle: Mein Sachgebiet in der alarmfreien Zeit ist die Einsatzplanung. Dort plane und erstelle ich Einsatzstandards für verschiedene Szenarien, wie z.B. die Vorgehensweise bei einem Hochhausbrand. Eine gute Vorbereitung bei jeglichen Einsätzen ist unabdingbar und muss für alle Kameraden verständlich sein. Zudem verbringe ich Dienstzeit in der Integrierten Leitstelle, bei der die Notrufe aus dem ganzen Landkreis eingehen. Zweimal in der Woche schwitze ich mit meinen Kollegen beim Dienstsport, um die körperliche Fitness zu gewährleisten.

FW BB: Ist der Feuerwehrdienst abwechslungsreich?

Meichle: Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Ich weiß morgens noch nicht, was mich tagsüber erwartet. Diese unkalkulierbare Komponente, von keinem Alarm bis zu Großeinsätzen, reizt mich jeden Tag aufs Neue. Auch die Dienstabende in der freiwilligen Wehr sind stets abwechslungsreich und interessant gestaltet.

FW BB: Was zeichnet Böblingen und ihre Feuerwehr aus?

Meichle: Als Neu-Böblinger fühle ich mich schon sehr wohl. Meine Familie und ich hatten einen guten Start und wurden freundlich aufgenommen. Die Feuerwehr in Böblingen ist modern und gut ausgestattet. Das Ausbildungsniveau ist auf einem sehr hohen Stand. Besonders hervorzuheben ist die ausgeprägte Zusammenarbeit mit allen Kameraden, da gibt es auch keine Unterschiede zwischen dem Haupt- und Ehrenamt.

FW BB: An welchen Einsatz erinnerst du dich?

Meichle: Ich erinnere mich gerne an jeden Einsatz, bei dem wir erfolgreich helfen konnten und bei dem keine Person zu Schaden gekommen ist.

Wenn auch Sie Interesse an einem Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen haben, dann können Sie sich hier bei uns melden.



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