Stairway to Heaven

vom 23 Juni 2016

Böblinger Feuerwehrleute belegen beim Frankfurter Skyrun unter 32 Teams einen hervorragenden sechsten Platz

Wörtlich übersetzt mit „Treppe zum Himmel“ bringt es der von Led Zeppelin im März 1971 uraufgeführte Welthit auf den Punkt: Mit 1.202 Stufen scheint die Treppe des Frankfurter Messeturms tatsächlich fast direkt in den Himmel zu führen. Auch wenn jeder normale Mensch bei 61 Etagen selbstverständlich den Fahrstuhl nutzen würde – drei Böblinger Feuerwehrangehörige haben sich beim Frankfurter SkyRun am vergangenen Wochenende ganz bewusst für die Treppe entschieden.   

Ein Feuerwehreinsatz im auf dem Flugfeld neu erbauten Hochhaus „Weitblick“ brachte den Böblinger Feuerwehrmann Michael Büker auf die Idee, dass „man da doch auch einmal in voller Feuerwehr-Montur und auf Zeit hochrennen könnte.“ Die Idee ließ den 37-jährigen Familienvater nicht mehr los und er fand nach kurzer Recherche mit dem Frankfurter SkyRun die passende Herausforderung: 222 Höhenmeter, 61 Etagen und 1.202 Stufen gilt es dort beim Treppenlauf auf den Frankfurter Messeturm zu überwinden.   

Im Training ging´s acht Mal den Schlauchturm hoch und runter

Das Training für den Skyrun sollte im Schlauchturm der Böblinger Feuerwache stattfinden, mit Tobias Commans (19 Jahre) und Kerstin Gravermann (26 Jahre) waren auch rasch zwei sportlich hochmotivierte Mitstreiter gefunden. Also ging es ab dem 6. Mai zwei Mal wöchentlich die 165 Stufen des Schlauchturms in der kompletten Brandschutzausrüstung mit Feuerwehrhelm, Feuerschutzkleidung, Feuerwehrschutzhandschuhen, Feuerwehrschutzstiefeln und mit Atemschutzgerät hoch und wieder runter – und das acht Mal nacheinander, um auf dieselbe Stufenzahl zu kommen, wie im anvisierten Wettbewerb. Und mit rund 15 Kilogramm Zusatzgewicht beladen - denn so viel wiegt die komplette Einsatzmontur inklusive Atemschutzgerät.

Mehr als 1.100 Teilnehmer, davon 412 Feuerwehrleute.

Der schnellste Sportler hat die auf 61 Etagen verteilten 1.202 Stufen des Messeturm-Hochhauses in etwas mehr als sechs Minuten erklommen. Ganz so schnell waren die drei Brandbekämpfer in voller Montur natürlich nicht. „Wir haben zwischen 13 und 17 Minuten gebraucht. Das ist in Ordnung, wir sind zufrieden“, sagt Kerstin Gravermann stolz. Wichtig ist bei einem solchen Wettbewerb, dass man nicht gleich im Erdgeschoss losstürmt. "Wir sind in einem zügigen, aber kontinuierlichen Tempo gelaufen und haben immer zwei Stufen auf einmal genommen", erzählt Michael Büker die Strategie. „Wir haben uns die Kräfte ähnlich wie bei einem Marathonlauf gut eingeteilt“, ergänzt Tobias Commans: „In einem Einsatz müssen wir, wenn wir oben angekommen sind, schließlich noch einiges leisten.“

Geklappt hat die Premiere in Frankfurt für die drei Böblinger Feuerwehrangehörigen wunderbar: Michael Büker erklomm den Messeturm in 13 Minuten und zehn Sekunden, die siebtbeste Zeit unter 92 Feuerwehrleuten. Tobias Commans brauchte für 1.202 Stufen 16 Minuten und 38 Sekunden. Kerstin Gravermann überwand die 61 Etagen als schnellste Feuerwehrfrau in 17 Minuten und 18 Sekunden. Das Böblinger Trio belegte damit unter 32 Teams einen hervorragenden sechsten Platz.

Wer im 61. Stockwerk angekommen ist, war fix und fertig. "Die Feuerwehrleute haben sich direkt nach dem Zieleinlauf die Helme vom Kopf gerissen, die Atemschutzgeräte abgelegt und sind erschöpft auf den nassen Boden gesunken.", erzählt Tobias Commans. Aber bei diesem tollen Event und der supertollen Stimmung sei die Anstrengung schnell wieder vergessen gewesen, bestätigen die Blauröcke. "Ab der 50. Etage war es schwer", gibt Kerstin Gravermann zu Protokoll. "Aber nach unten war es nun deutlich weiter, als nach oben", so habe sie sich für die letzten Stockwerke motiviert.

Nun hat sie und ihre beiden männlichen Mitstreiter Blut geleckt, der Ehrgeiz hat sie gepackt. Deshalb wollen sie im Herbst in Düsseldorf und im kommenden Jahr erneut in Frankfurt wieder teilnehmen und ihre persönlichen Bestzeiten unterbieten. „Vielleicht gelingt es uns ja sogar, dass wir noch mehr Böblinger Feuerwehrleute für die sportliche Herausforderung begeistern und wir inklusive Schlachtenbummlern sogar mit einem ganzen Bus nach Frankfurt anreisen können.“, sagt Michael Büker und lächelt verschmitzt.



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