Am vergangenen Sonntag, den 19.11.2017, wurde im Stadtwald Böblingen, genauer im Gewann Ziegenklinge, eine Fliegerbombe aus dem 2.Weltkrieg entschärft. Bereits in der Vorwoche wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei einer Untersuchung des Gebietes auf des Relikt vergangener Tage aufmerksam. Aufgrund keiner akuten Gefahr für Leib und Leben entschieden sich die Verantwortlichen, die Entschärfung am Wochenende vorzunehmen, an dem das Gebiet am wenigsten frequentiert ist und betroffene Personen vor der Evakuierung sich selbst eine Unterkunft bei Freunden oder Verwandten organisieren können.
Um den Bombenfundort wurde am Entschärfungstag ein Sperrradius von 735 Metern eingerichtet. Das bedeutete für 500 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schönaich, dass sie für den Zeitraum der Entschärfung ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Dafür wurde in der Gemeindehalle Schönaich eine Sammelunterkunft mit Shuttle-Bussen eingerichtet. Die zu betreuenden Personen wurden in der Halle vom Deutschen Roten Kreuz verpflegt und über den Fortschritt der Entschärfung informiert. Auch Angehörige der Panzerkaserne Böblingen mussten Teile des Kasernengeländes räumen. Die Maßnahmen hierfür haben die US-Streitkräfte völlig autark von den Evakuierungsmaßnahmen der Kommunen abgeleistet.
Die Einsatzleitung befand sich im Führungsstab, der sich in den Räumlichkeiten des Rathauses Schönaich bildete. Von dort aus wurden alle Maßnahmen koordiniert. Aufgrund des heimtückischen Zünders in der Bombe, einem chemischen Langzeitzünder, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Bombe vor Ort kontrolliert gesprengt werden musste. Da eine 250 KG Bombe eine enorme Sprengkraft besitzt, wurde vorsorglich durch die Flugsicherung der Luftraum über dem Entschärfungsgebiet gesperrt. Das hatte Auswirkungen auf den Flugverkehr am Flughafen Stuttgart, die sich aber in Grenzen hielten.
Dem Team aus Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst gelang es jedoch, nach 2-stündiger Dauer die Bombe auf herkömmliche Art und Weise, sprich ohne Sprengung, zu entschärfen. Dadurch konnten schon gegen 15 Uhr die Bewohner wieder in ihre Behausungen zurück und die Straßensperrungen aufgehoben werden. Zwei Stunden früher, wie im Zeitplan vorgesehen.
Die Feuerwehr Böblingen bedankt sich bei über 300 Einsatzkräften von Feuerwehr, DRK, Polizei, Kampfmittelräumdienst sowie Vertretern der Kommunen. Ebenso ein großes „Dankeschön“ geht an alle betroffenen Bürger, die mit ihrer Kooperation bei der Evakuierung maßgeblich zu einem schnellen Einsatzerfolg beigetragen haben.