Gemeinsame Sache bei der Pressearbeit

vom 07 Dezember 2017

Getreu dem Motto „in Krisen Köpfe kennen“ machen die beiden Feuerwehren in Böblingen und Grafenau nun neuerdings gemeinsame Sache bei der Pressearbeit. Eine gelungene Aktion, bei der nun beide Wehren gegenseitig voneinander profitieren: „Interkommunale Zusammenarbeit Presse“ nennt sich die Kooperation der beiden Pressesprecher, die vor allem bei Großschadenslagen und Ereignissen mit besonderer Bedeutung zum Einsatz kommt.

Böblingen / Grafenau. Bereits seit längerer Zeit unterstützen sich die beiden Pressesprecher der Feuerwehren Böblingen und Grafenau gegenseitig. In der Vergangenheit zählten vor allem gemeinsame Übungen und Ausbildungen aber auch ein Einsatz – dem Großbrand im Industriegebiet „Hulb“ im Juni dieses Jahres – dazu. Nun haben die beiden Kommandanten eine Vereinbarung getroffen: Bei großen Einsätzen werden die Pressesprecher aus Böblingen und Grafenau gegenseitig automatisch alarmiert. „Wir haben hierzu unsere Alarm- und Ausrückeordnung angepasst, eine eigene digitale Alarmadresse erstellt und entsprechendes Equipment angeschafft“ erläutert der Böblinger Kommandant Thomas Frech. „Oftmals sind die eigenen Presseleute bei Einsätzen gebunden und nicht sofort greifbar, weil sie beispielsweise im Innenangriff tätig sind oder ein Fahrzeug bedienen. Um trotzdem der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit nachzukommen, holen wir uns bei bestimmten Stichworten nun interkommunale Unterstützung“ so der Brandoberamtsrat weiter. Während der Pressesprecher in Böblingen hauptamtlicher Feuerwehrmann ist und sein Stellvertreter sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagiert, sieht die Lage in Grafenau ein wenig anders aus: Hier wird noch rein auf freiwillige Kräfte gebaut. „Das bringt natürlich die Gegebenheit mit, dass unser Fachmann für die Presse nicht immer zur Stelle sein kann, oder aber ebenfalls im Einsatzgeschehen eingebunden ist“ erläutert Kommandant Thomas Butsch, der seit fast 25 Jahren in Grafenau die Regie führt. Aber nicht nur die gegenseitige Ausfallsicherheit soll durch die Kooperation abgedeckt sein: „Bei großen Einsätzen ist ein Pressesprecher schnell am Rande seiner Kapazität angelangt. O-Töne wollen abgegeben, Sozialen Medien bedient und Fotos angefertigt werden. Manchmal muss auch eine Funktion in der Einsatzleitung besetzt werden. Hierzu benötigen wir ausgebildetes Personal“.

IMG 8976Diese Fachmänner haben die beiden Wehren in ihren Pressesprechern Mario Schnepf und Tobias Wankmüller (beide Böblingen) sowie Gianluca Biela (Grafenau) wahrlich gefunden. Mario Schnepf ist hauptamtlich bei der Feuerwehr Böblingen angestellt, betreut das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit. Tobias Wankmüller ist als IT-Spezialist angestellt und engagiert sich seit Jahren im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Beide nehmen zudem eine Gruppenführerfunktion in der Kreisstadt wahr. Gianluca Biela studiert Wirtschaftswissenschaften und bringt mit der Vertiefung Marketing bereits einen wichtigen Baustein für die Kommunikation mit dem Bürger mit. Beide haben schon zahlreiche Lehrgänge und Seminare der Landesfeuerwehrschule besucht und sich durch die Erarbeitung gemeinsamer Einsatzstandards intensiv mit der Thematik vertraut gemacht. Die Pressearbeit standardisiert sowie gleichzeitig qualitativ hochwertig und informativ zu gestalten ist dabei das selbsterklärte Ziel.

„Ich bin froh, dass wir auf die Fachmänner zurückgreifen können“, weiß sich Böblingens Kommandant Thomas Frech beruhigt, kommt eine derart größere Lage bei ihm doch häufiger vor, denkt man an Einsätze wie den Großbrand bei der Firma Reisser, einem Tiefgaragenbrand an Silvester oder erst neuerlichem Bombenfund im Stadtwald zurück. Und auch in Grafenau, wo es im März zu einem Gebäudebrand kam, hat sich herausgestellt, dass in der Krise ohne bekannte Köpfe und gegenseitige Unterstützung nichts geht.

Rückhalt bekommen die beiden Pressesprecher durch ihr jeweiliges Team im Sachgebiet. Hier sind ambitionierte Fotografen, Internet-Experten und Social-Media-Fachleute ebenso zu finden wie Schreiberlinge und Organisationstalente. Nur durch das perfekte Zusammenspiel aller, sind die Brandschützer auch für diesen Teil der Krisenbewältigung gut gerüstet, sind sich Biela und Schnepf einig.


 


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