Die Freiwillige Feuerwehr Böblingen besteht aus den Abteilungen Böblingen und Dagersheim mit je einem eigenen Standort. Beide Abteilungen rücken im Einsatzfall gemeinsam aus. Das heißt, bei jedem Alarm werden Kameraden von Böblingen und Dagersheim alarmiert, die vom jeweiligen Standort abrücken und dadurch gute Einsatzzeiten erreichen.
Die Kreisstadt Böblingen liegt im "Speckgürtel" der ca. 17 Kilometer (bis Stadtmitte) entfernten Landeshauptstadt Stuttgart. Über 50.000 Einwohner, ca. 25.000 tägliche Einpendler und eine breit gefächerte Ansiedlung von Weltfirmen wie zum Beispiel Daimler, Smart, Eisenmann, Hewlett-Packard, IBM, Agilent Technologies und Philips Medizintechnik sowie eine Großzahl von mittlere und kleine Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bilden die Rahmenbedingungen für eine große Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften.
Ein gemeinsamer Umweltschutzzug für den südlichen Landkreis
Der Grundgedanke wurde bei der Fussball WM 2006 geboren. Um bei den Spielen in Stuttgart für alle Fälle gerüstet zu sein, musste auch der Kreis Böblingen Einsatzkräfte und Material aus dem Bereich des ABC-Schutzes zur Verfügung stellen. Schon im Vorfeld wurden diese Einsatzkräfte zu einer unangesagten Einsatzübung in Böblingen alarmiert. Während den WM Spielen in Stuttgart musste dann nicht nur während des Spieles sondern auch vier Stunden davor und vier Stunden danach die Einsatzbereitschaft dieser Spezialeinheiten sichergestellt sein.
Diese temporäre Zusammenarbeit hat den Anstoß zur Bildung eines gemeinsamen Umweltschutzzuges der Feuerwehren Böblingen (mit Dagersheim) und Herrenberg (mit Affstätt) gegeben, dem Umweltschutzzug „Böblingen-Süd“.
Wer technisch begabt und interessiert ist, kann in Absprache mit dem Fahrdienstleiter am Maschinistendienst teilnehmen, der einmal monatlich zusätzlich zum Feuerwehrdienst stattfindet. Es besteht dann grundsätzlich die Möglichkeit, den Führerschein Klasse C zu erwerben sowie eine Maschinisten-Ausbildung abzulegen. Die Fahrer/ Maschinisten können zudem an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen.
Nachts aus dem Bett gerissen zu werden, in seinem privaten PKW die Feuerwache bzw. das Gerätehaus anzufahren und dann mit einem Einsatzfahrzeug und bis zu 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bei allen Sicht- und Witterungsverhältnissen so schnell wie möglich die Einsatzstelle zu erreichen: Da muss man in allererster Linie ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Um dies zu erreichen und um Unfälle mit Einsatzfahrzeugen möglichst zu vermeiden, ist eine ständige Aus- und Fortbildung mit den Fahrzeugen und Geräten unverzichtbar.
Ab und zu findet man in den Medien Berichte über Unfälle mit Feuerwehr-Fahrzeugen. Teilweise führten diese Unfälle zu Anklagen bzw. Verurteilungen der Feuerwehrleute. Aus diesem Grund sollten die Fahrer bestens im Umgang mit „ihren“ Fahrzeugen trainiert sein. Das gestaltet sich jedoch schwierig, da die Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehren nicht jeden Tag mit einem Lastwagen fahren können. Zwar wird im Rahmen der Fahrer- und Maschinisten-Dienste auch regelmäßig gefahren, aber reicht das aus?
Die Feuerwehr Böblingen bietet, zu der Ausbildung in der RDA, ihren Atemschutzgeräteträgern die Gelegenheit, den Ernstfall in einer mobilen Übungsanlage zur Brandbekämpfung – der „MÜB“ zu trainieren. Bei der MÜB handelt es sich um einen umgebauten, gasbefeuerten LKW-Auflieger, der mit modernster Technik Feuer, Rauch, Stichflammen und Flash Over-Situationen simulieren kann.
Der Auflieger kommt von einem externen Dienstleister und wird seit mehreren Jahren im Hof der Feuerwehr Gäufelden aufgestellt. Die Atemschutzgeräte, Masken sowie diverse andere Utensilien für dieses Training werden von der Zentralen Atemschutzwerkstatt aus Sindelfingen bereitgestellt. Die Ausbilder stellt der Landkreis Böblingen.