Die Freiwillige Feuerwehr Böblingen besteht aus den Abteilungen Böblingen und Dagersheim mit je einem eigenen Standort. Beide Abteilungen rücken im Einsatzfall gemeinsam aus. Das heißt, bei jedem Alarm werden Kameraden von Böblingen und Dagersheim alarmiert, die vom jeweiligen Standort abrücken und dadurch gute Einsatzzeiten erreichen.
Die Kreisstadt Böblingen liegt im "Speckgürtel" der ca. 17 Kilometer (bis Stadtmitte) entfernten Landeshauptstadt Stuttgart. Über 50.000 Einwohner, ca. 25.000 tägliche Einpendler und eine breit gefächerte Ansiedlung von Weltfirmen wie zum Beispiel Daimler, Smart, Eisenmann, Hewlett-Packard, IBM, Agilent Technologies und Philips Medizintechnik sowie eine Großzahl von mittlere und kleine Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bilden die Rahmenbedingungen für eine große Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften.
Der Landkreis Böblingen bietet allen Feuerwehren zweimal im Jahr einen speziellen Lehrgang der Technischen Hilfeleistung an. Dieser findet am Standort Böblingen statt. Die Ausbilder sind dabei auch selbst Mitglieder der Feuerwehr Böblingen.
Eine patientengerechte Rettung soll (immer) sicher und so schnell wie möglich durchgeführt werden, jedoch auch so schonend wie nötig sein. Diese drei Aspekte in Einklang zu bringen, ist manchmal gar nicht so einfach. Um das zu üben, melden sich zweimal im Jahr 30 engagierte Frauen und Männer aus dem Landkreis zum Lehrgang „Patientengerechtes Retten“.
Nach erfolgreich absolviertem Lehrgang Truppmann Teil 1 folgt unter anderem der Lehrgang für Atemschutzgeräteträger (AGT). Dies bedeutet, dass sich der Teilnehmer die Befähigung zum Tragen eines umluftunabhängigen Pressluft-Atemschutzgerätes aneignen soll.
Dies wird in einem 26-Stündigen Lehrgang, der seit der Demontage der Übungsanlage in Böblingen zusammen mit der Feuerwehr Sindelfingen am Standort Sindelfingen durchgeführt wird, vermittelt.
Seit 2014 besteht im Landkreis Böblingen ein neues Ausbildungskonzept. Dabei wurde der Landkreis in mehrere Ausbildungsbezirke aufgeteilt. Die Feuerwehr Böblingen bildet nun gemeinsam mit den Feuerwehren Sindelfingen und Magstadt einen Ausbildungsbezirk. Gemeinsam bereiten sie die Feuerwehranwärterinnen und -anwärter auf die Feuerwehrarbeit vor.
Die Ausbildung ist auf insgesamt drei Jahre angelegt und kombiniert verschiedene Kreisausbildungslehrgänge und die Standortausbildungen. Außerdem nehmen die Böblinger Azubis an den Zug- und Gruppendiensten teil; dadurch sind sie von Anfang an in die Feuerwehr integriert. Durch die Zusammenarbeit mit Magstadt und Sindelfingen verteilt sich der enorme Aufwand für die Ausbilder auf mehreren Schultern.
Wer in die Feuerwehr Böblingen eintritt, besucht in den ersten Jahren die Basislehrgänge. Im ersten Jahr sind das der Grundausbildungs- und der Sprechfunkerlehrgang. Im zweiten Jahr findet die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger statt und zum Abschluss der Truppführer- Lehrgang. Diese vier Lehrgänge finden jeweils an Wochenenden statt. Zwischen den Lehrgängen finden jeweils abends, immer Donnerstags, im Rahmen der Ausbildungsgruppe die Ausbildung am Standort statt.
Wie lernt man „Retten. Löschen. Bergen. Schützen.“?
Wer hat es nicht schon einmal mit eigenen Augen sehen müssen: Zwei Fahrzeuge sind in einander gerast, Polizei, Notarzt und die Retter der Feuerwehr kommen zur Hilfe. Doch was ist für die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr zu tun? Wie werden sie für solche Ernstfälle ausgebildet?
Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen bekommen in den ersten zwei bis drei Dienstjahren eine fundierte Ausbildung. Sie lernen in dieser Zeit alle Tätigkeiten, die sie im Feuerwehreinsatz benötigen. Für den Brandeinsatz üben sie den Umgang mit Schlauch, Strahlrohr und Atemschutzgerät. Für die zum Beispiel bei Verkehrsunfällen notwendige technische Hilfeleistung lernen sie die richtige Handhabung hydraulischer Rettungsgeräte. Für Gefahrgutunfälle trainieren sie die Arbeit unter Chemikalienschutzanzug. Nach dieser Grundausbildung werden die einmal erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten im Rahmen von monatlichen Übungsdiensten laufend wiederholt und erweitert.