Nach Bau eines neuen Magazins "im hinteren Schulgarten, neben der Sakristei" (1877) sowie der Anschaffung einer "vierrädrigen Patent-Saugfeuerspritze Nr. 2" von "Feuerspritzen-Fabrikant" Kurz aus Stuttgart (1878), folgte im Jahr 1879 eine Neueinteilung der Mannschaft in Züge anstelle der Abteilungen. Die Feuerwehr bestand aus ca. 181 Männern eingeteilt in sechs Zügen, wobei nur der 1. Zug aus Freiwilligen bestand. Die neuen Statuten dieser gemischten Feuerwehr wurden am 19. Juli bzw. 24. August vom Gemeinderat und Obermat genehmigt. Dem neu gegründeten Bezirksfeuerwehrverband Böblingen trat Dagersheim im Jahr 1913 bei. Nach einer schwierigen Zeit während des 1. Weltkrieges konnte nach dem Ende des Krieges recht schnell wieder Ordnung hergestellt werden. 1922 wurde eine mechanische Leiter gekauft. Die Post und die Feuerwehr konnten in den zu einem Mehrzweckgebäude umgebauten früheren Schafstall umziehen.
Obwohl die Anregung des Oberamtes, eine "Lokalfeuerwehr" zu gründen bereits vorlag, verwiesen Gemeinderat und Bürgerausschuß im Juni 1860 auf "größere und stärkere Gemeinden", die auch noch keine Feuerwehr besitzen und wollten die weitere Entwicklung abwarten. Hierbei müssen wohl auch die bevorstehenden Kosten eine Rolle gespielt haben. Das Oberamt forderte Dagersheim im August 1875 erneut auf "nach dem Vorgang anderer Gemeinden des Bezirks" eine Feuerwehr einzurichten. Die Kollegien wollten jedoch die bisher bestehende "Lösch- und Rettungsmannschaft" nicht generell ersetzen. Sie beschlossen aber am 1. Oktober 1875, eine Steigerkompanie auszurüsten. Hierfür meldeten sich 16 Männer freiwillig, nämlich der Zimmermann Georg Widmaier als Kommandant, 14 Steiger, zwei Spritzenmeister und ein Hornist. Die somit gegründete "Steiger-Companie" und die aus Ledigen und Verheirateten bestehende "Lösch- und Rettungsmannschaft" bildeten somit eine gemischte (Pflicht- und Freiwillige) Feuerwehr. So kann das Jahr 1876 als Geburtsjahr der Feuerwehr Dagersheim betrachtet werden.
Die Amtspflege des Amtes Böblingen, dem von Anfang an Dagersheim angehörte, sorgte dafür, dass jeder Ort eine "Feuerspritze" bekam. Im Jahr 1740 wurde festgehalten, dass den Dagersheimer "Feuerspritzeninspektoren" Michael Baiter und Hans Michel Heeger ein jährliches Wartgeld von zwei Gulden 40 Kreuzer bezahlt wurde. Da die Feuerspritzen durch das Amt angeschafft wurden fehlt diese vielleicht in den Inventarverzeichnissen der Gemeinde. Aus einem Verzeichnis der Dagersheimer "Bürgermeisterrechnungen" aus den Jahren 1728/29 geht bereits hervor, dass der Ort einen "Feuerwagen", 18 "Feüer Aymer" und einer "Feüerfahne" besitzt. Feuerwagen und Feuerspritze wurden 1755 in sogenannten "Wagenhäuslen" aufbewahrt. Eine im Rathaus hängende "Feuertafel" bzw. "Feuers-Brunst-Rottentafel" trug die Namen der Männer (die aus Ledigen bestehende "Rotte"), die auch in benachbarte Orte zur Löschhilfe geschickt wurde. Beispielsweise wurde im Rechnungsjahr 1760/61 ein von Andreas Ziegler, Gottlieb Baumgärtner und Jacob Haldenwang geführter Feuerwagen zur Brandhilfe nach Sindelfingen entsandt. Im Jahr 1790 bewilligte das Amt Böblingen eine neue Feuerspritze. Die Kosten von rund 375 Gulden wurden von der Amtspflege übernommen; im Gegenzug nahm sie lediglich die alte, ausgediente Feuerspritze zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden zweimal jährlich eine Feuerschau durch zwei, später drei örtliche Bauhandwerker durchgeführt, um feuerpolizeiliche Mängel bzw. deren Besteitigung zu prüfen.
Am 19. Januar 1974 fuhr eine Abordnung der Dagersheimer Feuerwehr nach Brixen. Bei ihrer Ankunft wurden sie von dem Brixener Kommandanten Beihammer empfangen und begrüßt. Dieser zeigte der Abordnung das Gerätehaus und die Sehenswürdigkeiten der Ortschaft. Ein Abendessen besiegelte die Partnerschaft. Als Gastgeschenk überreichte der Dagersheimer Kommandant Ewald Spengler ein Bild des Dagersheimer Rathauses in Zinndruck. Die Dagersheimer Feuerwehr bekam einen handgeschmiedeten Tiroler Adler mit der Inschrift "Freiwillige Feuerwehr Böblingen".
Der Gegenbesuch der Brixener Feuerwehr ließ nicht lange auf sich warten. Die Brixener Kameraden konnten am 26. Oktober 1974 das neue LF8 der Dagersheimer Feuerwehr sowie den gesamten Fuhrpark (mit Böblinger Drehleiter) bei einer Hauptübung in Aktion sehen.
Die Verbindung mit Brixen wurde weiter gepflegt: So besuchten die Dagersheimer Kameraden im Juni 1975 das Feuerwehrfest der Feuerwehr Brixen. Im September wurde auch der Feuerwehrausflug nach Brixen veranstaltet. Während des Ausflugs führte die Gruppe von Fritz Kienle eine Übung für den Wettkampf um das baden- württembergische Leistungsabzeichen in Bronze vor und die Brixener Kameraden für das österreichische Abzeichen.